Verzweigungen

Beim Nachdenken über Quellen und Vorgehensweisen, erscheinen immer mehr Schichten. Am Morgen gingen mir die Schablonen des Tischlers durch den Kopf, mit denen ich einen Teilsatz in die Buchmalereien prägte: „An dieser Stelle…“. Er war ein gewalttätiger Kriegsheimkehrer. Seine Tochter zog in den Siebzigerjahren in ihren eigenen Krieg gegen den Staat und gegen einen US – General.

Wenn sich die ganzen Verzweigungen des Erinnerns auftun und Gestaltungsschichten bilden, wie Wurzelgeflechte, dann schrecke ich manchmal zurück. Die Gefahr des Verzettelns steigt und die, dass mir das Ganze über den Kopf wächst. Die Entwicklung von Projekten in Berlin, würde ich gerne im Team fortsetzen, um die Zusammenhänge, in denen die Kuratorinnen denken, nicht aus dem Blick zu verlieren.

Die Verbindungen der Tabolinien mit den Sätzen aus 3 verschiedenen Zusammenhängen, die aber punktuell miteinander zutun haben, sind das Feld, auf dem ich das Gehen und Sprechen als poetische Methode ausprobiere. In den Buchmalereien verband ich vorsichtig die Buchstaben mit meinen Handballenstrukturen. So geht es weiter.