Noch einmal reihen sich die Güterwaggons auf dem Bahndamm unter der gleichmäßigen Lichtflut und unter den Flugzeugstarts dieses Morgens. Die Temperatur liegt noch nahe beim Gefrierpunkt, und dennoch kann ich in der Nische meines Rolltores sitzend, die Wärme dieser Stunde auffangen, das Buch auf meinen, zum Schneidersitz gebeugten Beinen, um das hier aufzuschreiben.
Mir erscheint die erste Begegnung mit Delhi, das am Morgen, kurz nach dem Sonnenaufgang ähnliche Temperaturen aufwies, in meinen Erinnerungen. Die Leute waren in Decken gehüllt und bereiteten sich auf kleinen Holzfeuern am Straßenrand ihr Frühstück zu. Rauch über der ganzen Stadt! Auf einen Blech wurde Fladenbrot gebacken und in einem Topf oder Kessel Tee gekocht. An diesem ersten Morgen kaufte ich mir Tee und solches Brot an einem Stand gegenüber vom Hotel. Die Form der Verpflegung in offenen Restaurants und an Ständen wurde, während unserer bisher vier Reisen über die indischen Landschaften hinweg, zur Routine.
Mein wichtiger Rechner, mit dem ich ins Netz gehe, ist mir vorgestern abgestürzt. Ich brachte ihn zur Reparatur und hoffe ihn, wenn auch für viel Geld, heute wieder auslösen zu können. Andererseits fühle ich mich aber ohne die Verbindungen in die Welt ganz leicht. Keine Mails, von denen die meisten eh unwichtig sind, keine Fernsehbilder und Nachrichten, nur der Raum in Stille.
Manchmal sitze ich in der Sonne und zähle meine Atemzüge bis 108.